Hallo Welt!
Ja, ich existiere noch. Ich weiß, ihr habt lange nichts mehr von mir gehört (sehr, sehr lange) und das tut mir echt leid, allerdings habe ich auf den ganzen Schulstress noch mehr Dinge, die ich zu erledigen habe draufgepackt: Ich gehe für das nächste halbe Jahr nach Neuseeland!
Vielleicht ergibt sich ja dann eine Möglichkeit, mal zum bloggen zu kommen. Ich überlege auch, einen Reiseblog zu schreiben, aber dann nicht hier sondern woanders, falls ich das tue, kann ich euch den Blog gerne verlinken.
Aber meine lange Abwesenheit ist eigentlich nicht der Grund für diesen Post, sondern, dass mir gerade aufgefallen ist, dass ich noch meinen Beitrag zu dem genialen, aber leider sehr träge laufendem Projekt "Wir alle. Gemeinsam" posten muss. Das habe ich nämlich total vergessen...
Falls ihr euch dafür interessiert, worum es in dem Projekt geht, dann klickt hier. Außerdem sind das erste und das siebte Kapitel auch unter diesem Post verlinkt.
So also, hier jetzt Kapitel 8
Nachdem Thea sich in den Bus gesetzt hatte, griff sie sofort in ihren Rucksack und zog das
geheimnisvolle Buch aus ihrer Tasche. "Lightning's Mysterious Family Secret". Mysteriös und geheimnisvoll waren gute Wörter um ihre Situation zu beschreiben. Irgendetwas war an der Sache faul. Thea war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass sie durchdrehte, aber es machte ihr nichts mehr aus. Sie wollte wirklich nicht in eine Irrenanstalt, aber wer wünschte sich nicht, dass ihm irgendwann mal etwas außergewöhnliches passierte? Sie hatte beschlossen, dass die ganze Geschichte sehr interessant werden könnte, selbst wenn sie sich nur in ihrem Kopf abspielte. Vielleicht führten Verrückte Menschen ja insgesamt ein interessanteres Leben? Etwas bestürzt kniff Thea sich in den Arm. Ja, sie wurde wirklich verrückt. Thea's Gedanken waren an einem wirklich sehr beunruhigenden Punkt angekommen. Das Mädchen, dass sich im Bus neben Thea gesetzt hatte, holte sie aus ihren Gedanken. "Hii! Ich bin Sofia und du? Es ist echt aufregend nach Deutschland zu fahren oder?" Ohne auf Thea's Antworten zu warten plapperte sie weiter. Thea schlug ihr Buch auf, in der Hoffnung, dass Sofia das Zeichen verstand.
"Was ist das für ein Buch? Sieht interessant aus! Ich lese auch total gerne."
Anscheinend hatte sie das Zeichen nicht verstanden. Ohne Punkt und Komma plapperte sie auf Thea ein. Es waren nicht einmal fünf Minuten vergangen und Thea wünschte sich schon in das Flugzeug zurück, mit dem Typen neben sich, der sich direkt Kopfhörer in die Ohren gesteckt und Thea den Rest des Fluges ignoriert hatte. Er war Thea eindeutig lieber gewesen. Thea versuchte freundlich zu bleiben, aber sie würde jetzt wirklich gerne lesen. Langsam wurde sie wirklich sauer. Als Sofia ihren Redefluss kurz unterbrach, um Luft zu holen, fiel Thea ihr ins Wort: "Ich hab das Buch nicht grundlos aufgeschlagen. Ich würde jetzt gerne etwas lesen."
Sofia schloss ihren Mund wieder, den sie schon für die nächsten paar Minuten Geplapper geöffnet hatte. Dann nickte sie und schaute sich im Bus um, nach weiteren Menschen die sie nerven konnte. Kopfschüttelnd schlug Thea ihr Buch auf.
Sylvans Großmutter sah Thea verwundert an. "Wie kommen Sie in mein Haus?", fragte sie. Thea zuckte bloß mit den Schultern. Es war ihr egal, denn Sylvan saß vor ihr und das war definitiv wichtiger, als diese Frage, denn sie wusste es ja selber nicht. Sylvans Großmutter wandte sich jetzt ihm zu: "Hast du sie reingelassen?", dann schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. "Es ist doch ein Mädchen, dass dich so ablenkt." Ohne Thea aus den Augen zu lassen, schüttelte Sylvan langsam den Kopf. Thea fragte sich, ob das Kopfschütteln auf beide Fragen bezogen war. Sylvan stand auf und lief ein paar Schritte auf Thea zu. "Wie heißt du? Du kommst mir so bekannt vor, und trotzdem bin ich mir sicher, dass du hier fremd bist." Thea öffnete den Mund und setzte zu einer Antwort an.
"Hallo?", fragte jemand. Thea blinzelte und sah Sofia, die sie besorgt anstarrte. "Du sahst gerade aus, als wärst du nicht ganz bei dir." Thea war verärgert, es war doch gerade erst interessant geworden, aber gleichzeitig musste sie grinsen. Seltsame Wortwahl für jemanden in ihrem Alter. "Das war etwas gruselig. Naja, ich wollte dich eigentlich bloß fragen, ob du Salzstangen haben möchtest." Da war der Ärger wieder. Wegen etwas so banalem hatte Thea Sylvan nicht mehr antworten können. Und sie hatte ihm keine ihrer Fragen stellen können. Trotzdem griff sie nach den Salzstangen, die Sofia ihr jetzt hinhielt.
"Ist echt alles okay? Du bist wirklich sehr blass. Mir fällt gerade ein, dass ich deinen Namen gar nicht weiß. Wie heißt du?"
Dieses Mal wartete sie tatsächlich auf Thea's Antwort. "Thea", brummte diese und packte dann seufzend ihr Buch weg. Sie würde heute wohl kaum wieder zum lesen kommen. Sofia begann ihre nächste Wortflut. "Es ist aufregend, oder? Du wirst auch in Berlin wohnen, oder? Klar, sonst würdest du ja nicht hier sitzen, beantwortete sie sich ihre frage selbst. Vielleicht wohnen wir ja nah beieinander? Vielleicht gehen wir ja auf die gleiche Schule! Es wäre echt toll dort jemanden aus England zu haben." Jetzt leuchteten ihre Augen und sie sah Thea erwartungsvoll an. "Ich wohne in einem Vorort von Berlin.", erklärte Thea knapp. "Schade.", meinte Sofia. 'Ich finde das nicht so schade.', dachte Thea grinsend. "Auf jeden Fall sah meine Gastfamilie total nett aus." Thea blendete Sofia's Monolog aus und blickte aus dem Fenster. Viele Menschen wuselten durch Berlin's Straßen. Es gab nicht viel zu sehen, aber allenfalls war es besser, als Sofia zuzuhören. Thea zog ihre Kopfhörer aus ihrem Rucksack und stöpselte sie sich in die Ohren. Nicht mehr lange und sie wären da. Selbst Sofia konnte ihr diesen Moment nicht versauen. Der Bus stoppte und die anderen Fahrgäste standen auf und streckten sich. Auch Thea stand auf und packte ihre Sachen zusammen.
Die Busfahrt vom Flughafen zu ihrer neuen Heimatstadt war zwar nicht lang, aber mit Sofia neben ihr unglaublich anstrengend gewesen. Ihr Buch hatte Thea auch nicht mehr rausgeholt. Aber das Buch würde erst einmal warten müssen, denn jetzt wartete das reale Leben auf Thea. Mit dem Schritt aus dem Bus würde ein neuer Abschnitt ihres Lebens beginnen. Noch dazu ein unglaublich spannender. Thea war etwas nervös, aber ihr Freude war deutlich größer als ihre Nervosität. Durch die Fenster vom Bus sah sie ihre Gastfamilie auf sie warten. Lightnings mysteriöses Geheimnis würde warten müssen, direkt am ersten Tag in einer Anstalt zu landen hatte Thea nicht vor. Sie holte einmal tief Luft und lief freudig ihrer neuen Familie entgegen.
Thea saß mit ihrer Gastfamilie im Auto. Es herrschte eine etwas peinliche Stille. Generell war Thea nicht wirklich schüchtern, aber gerade war sie sich einfach nicht sicher, was sie sagen sollte. "Wie war dein Flug?", durchbrach Lena die Stille. Lena war 19, also ein Jahr älter als Thea. "Gut." "Bist du schonmal geflogen?" Thea war noch nie weit von zu Hause weggewesen. Zu ihrer Erleichterung entwickelte sich mit der Zeit ein Gespräch. Als das Auto stehen blieb spähte Thea neugierig durch das Fenster. Vor ihr stand ein Reihenhaus mit drei Stockwerken. Das Haus hatte einen kleinen, gut gepflegten und irgendwie niedlichen Garten. Freudig stieg Thea aus und ließ sich von ihrem Gastvater Michael den Koffer in ihr neues Zimmer tragen. Während sie ihm die Treppe hoch folgte, wunderte sie sich, dass die Treppen so breit waren, zuhause in England war alles viel schmaler. Ein bellen unterbrach ihre Gedanken. Am oberen Ende der Treppe stand ein Golden Retriever, der freudig mit dam Schwanz wedelte. "Na? Wer bist denn du?", rief Thea und lief auf den Hund zu. Ihre Gastmutter Kerstin hinter ihr sagte, dass sie Cara heiße. Thea strich der Hündin einmal über den Kopf und lief dann zu ihrem neuen Zimmer. Das Zimmer war geräumig, es besaß ein Bett, einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank und ein paar andere Möbel. Die Möbel waren alle weiß, genau wie die Wände. Und in einer Ecke stand ein großer Sessel in einem cremeweiß. Vor Thea's innerem Auge sah sie sich selbst, in dem Sessel sitzend und lesend. Sie grinste. Michael stellte den Koffer in ihrem Zimmer ab und ließ sie alleine, damit sie in Ruhe ihre Sachen auspacken konnte. Thea griff zuerst in ihren Rucksack und holte 'Lightning's Mysterious Family Secret' heraus. Denn trotz ihrem Vorsatz das Buch erst einmal in Ruhe zu lassen, hatte sie das Verlangen, es noch einmal zu betrachten. Als sie das Buch berührte blitzte ein Bild in ihrem Kopf auf. Es waren Sylvan und seine Großmutter, wie sie Thea suchten. Thea zog die Hand zurück, als hätte sie sich verbrannt. Was zur Hölle war gerade passiert? Vorsichtig berührte sie das Buch erneut und dieses Mal ließ sie nicht los.
Thea stand in der Küche. Mit dem Rücken zu ihr sah sie Sylvan, der sich irritiert in der Küche umsah. Thea räusperte sich und Sylvan wirbelte herum. "Huch! Du hast mich aber erschreckt. Wo zur Hölle warst du? " Thea antwortete, dass sie selbst keine Ahnung hatte und das sie wirklich fremd hier war. Sylvan runzelte die Stirn. "Wie bist du so plötzlich in der Küche erschienen? Und jetzt nochmal, Wie heißt du?" "Ich heiße Thea und wie gesagt, ich weiß es nicht." "Du kannst nicht einfach hier ein- und auswandern , das weißt du oder? Das ist das Haus meiner Oma.", erklärte Sylvan, plötzlich etwas verärgert. "Das ist nicht meine Schuld, weißt du das?", antwortete Thea etwas schuldbewusst, aber trotzdem aufgebracht. Sylvan nickte nachdenklich. "Ich bin Sylvan, aber ich habe so ein Gefühl, dass du das schon weißt.", sagte er dann. Jetzt war Thea die, die nickte. Dann fragte sie nach dem Namen dieses Ortes und nach der Adresse des Hauses, in dem sie sich befanden. Man sah Sylvan an, dass er verwirrt war, aber schließlich ging er ein Blatt Papier holen, schrieb die Adresse auf und drückte sie Thea in die Hand. Thea blickte auf dem Zettel und während sie versuchte die Adresse zu lesen, verschwamm ihre Sicht.
Als Thea wieder klar sehen konnte, saß sie wieder in ihrem Zimmer in Deutschland. Sie packte sich an die Stirn und fühlte, ob sie Fieber hatte. Aber nein, alles schien in Ordnung. Als sie das Buch berührte, passierte nichts ungewöhnliches mehr. Aber als sie es hochhob fiel ein Blatt aus dem Buch. Es war die Adresse, die Sylvan ihr aufgeschrieben hatte.
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